Wenn ein Einhorn am Freitag dem 13. nach Hamburg fliegt, kann nur alles glatt laufen. So war zumindest der Plan. Aber warum überhaupt ein Einhorn? Ein guter Freund von uns feierte seinen runden Geburtstag und wir waren eingeladen. Er wünschte sich alles in den Farben des Regenbogens und wiederholte sehr oft und sehr sehr deutlich, dass er Einhörner gaaanz toll findet.
Was Hans sich wünscht soll er auch bekommen. Das Innenleben der Torte stand schnell fest. Denn bei einem Anreiseweg von 800 Km inklusive Flug muss alles äußerst stabil gebaut sein.
Daher entschied ich mich für Wienerböden und für die Farben von Pati-Versand da diese sehr farbintensiv sind und man lediglich eine Messerspitze benötigt. Die Böden habe ich in einer 15er Springform gebacken und dafür mein Rezept umgerechnet:
Wienerböden:
- 5 Eier (M)
- 1/2TL Salz
- 4 EL kaltes Wasser
- 1 TL Tonka Bohne
- 660 g feinen Zucker
- 800 g Mehl 550
- 1800 g Speisestärke
- 4 Päck. Backpulver
- 480 g Butter
- 1 Messerspitze Pasten Farbe (lila, dunkelblau, hellblau, grün, gelb, orange, rot)
Zubereitung:
Die Eier trennen und das Eiweiß mit dem Salz und dem Wasser schaumig aufschlagen. Den Zucker in zwei Portionen dazu geben und die Farbe beigeben. Wenn das Eiweiß beginnt steif zu werden, dürfen die Eigelb dazu gegeben werden. In der Zwischenzeit die Tonka Bohne fein reiben. Nachdem sich alles zu einer schönen homogenen Masse verbunden hat einen Teelöffel der feingeriebenen Tonka Bohne dazu geben und für einige Minuten bei mittlerer Stufe weiter rühren. In der Zwischenzeit das Mehl, die Speisestärke und das Backpulver in eine Schüssel sieben. Die Geschwindigkeit des Küchenhelferleins auf niedrig stellen, oder mit einem Kochlöffel weiter arbeiten. Die Mehlmischung Esslöffelweise zufügen. Die Butter in der Mikrowelle erhitzen und diese noch heiß in die Teigmasse geben. Die Böden der Backformen mit Backpapier auslegen und den Teig in die Formen füllen. Die Backformen dürfen nun für 20 Minuten bei 160°C (Umluft) in den Backofen. Die Stäbchenprobe nicht vergessen. Danach die Böden auf einem Kuchengitter gut auskühlen lassen und bis zur Weiterverarbeitung in Klarsichtfolie einpacken und kühl lagern.
Die Böden habe ich bereits eine Woche vor dem eigentlichen zusammenbauen gebacken daher durften sie mit Klarsichtfolie verpackt in den Gefrierschrank. Zum auftauen können die Böden 24 Stunden vor dem Tortenbau aufgetaut werden.
Als Tortenfüllung wollte ich eine helle Creme mit Frucht und hatte mich daher für eine Pfirsich-Buttercreme entschieden. Diese stellte ich einen Abend vor dem Tortenbau her und kühlte sie über Nacht im Kühlschrank.
Als Dekoration kam aufgrund des Transportweges nur ein schlichtes Motiv in Frage. Die Idee des kleinen Einhorns auf Regenbogen habe ich von Pinterest. Das Motiv lässt sich bereits im Vorfeld gut modellieren und ist flugtauglich. 🙂
Als Cake-Board hatte ich mich für eine Spiegelfliese 20x20cm entschieden. Sie ist praktisch im Einsatz, da kein zusätzliches eindecken nötig ist und die Torte mit etwas Ganache gut zu befestigen ist.
Da ich eine Tortenhöhe von ca 25 cm geplant hatte, war die Suche nach dem richtigen Karton äußerst schwierig. Warum ich solche eine hohe Torte wollte? Alles andere wäre zum 50. Geburtstag einfach zu minimalistisch gewesen. 🙂 Damit die Torte sich möglichst wenig bewegen konnte, wollte ich einen Karton mit exakt den Maßen von 20x20x25. Wie gut das mein Göttergatte beruflich im Kontakt mit einigen Kartonherstellern steht. Dadurch konnte er mir einen passenden Karton besorgen.
Nachdem die Torte gebaut und mit Fondant eingedeckt war, durfte das vorbereitete Einhorn platz nehmen und die Torte über Nacht im Karton, in den Kühlschrank.
Unsere Reise startete schon im Morgengrauen und bis zum CheckIn war auch alles glatt gelaufen. Dort angekommen meinte ein Mitarbeiter des Stuttgarter Flughafens er müsse mal kurz den Torten-Karton flach legen. Sowohl Göttergatte als auch ich schrieen “TORTE!!!” in voller Lautstärke. Der CheckIn Mitarbeiter war so geschockt das er sekundenschnell die Torte wieder aufstellte und keine weitere Bewegung machte. Merke für die Zukunft “Torte!!” auf den Karton schreiben. 🙂
Nach dem CheckIn öffnete ich sofort den Karton, um zu sehen wie groß der Schaden war. Die Torte hatte direkt an der Frontseite eine Druckstelle in der Größe eines fünf Mark Stückes und eine ca 1 cm Verschiebung auf der Spiegelplatte, abbekommen. Eine Reparatur war ohne Werkzeug nicht möglich und dieses hatte ich natürlich nicht eingepackt.
Die nächste Aufregung sollte jedoch nicht lange auf sich warten lassen, denn in meiner Erinnerung waren die Flugzeugsitze ca. 2 dm höher. Der verflixte Karton wollte nicht unter meinen Sitz passen und ins Handgepäckfach hätte er nur liegend rein gepasst. Da wir ein umlegen der Torte schon hinter uns hatten, wollten wir diese Option gar nicht erst ins Auge fassen. Zum Glück war eine Reihe hinter uns noch ein Platz frei und die dort sitzenden Herren erklärten sich bereit den Karton in ihre Obhut zu nehmen. Nach einem kurzen Flug und einer schnellen Taxifahrt kamen wir im Underdog an. Ein paar Tage vor Abflug hatte ich bereits mit Herrn Grund, einem Mitarbeiter des Hotels telefoniert und er erwartete uns bereits, um die Torte im Kühlschrank zu deponieren.
Jetzt konnte das entspannte Wochenende in Hamburg beginnen. Den Rest des Tages verbrachten wir mit einem Abstecher bei meinen Kollegen, einem Eis an der Alster und Abends mit einem Besuch der Großen Freiheit und Cocktails in der Rosen Bar.
Endlich war es Samstag und die Übergabe der Torte stand bevor. Leider habe ich vor lauter Auspacken der Torte vergessen ein Video zu erstellen. Die Hüpfer und Schreie des Geburtstagskindes ließen keinen Zweifel. Das Motiv der Torte war perfekt gewählt, noch wusste Hans nichts vom farbenprächtigen Innen-Leben und die Torte wurde erst einmal einige Stunden nur betrachtet.
Als die meisten Gäste anwesenden waren und es Zeit für einen Kaffe und ein passendes Stück Kuchen war, durfte Hans die Torte endlich anschneiden und er war mehr als entzückt über die Farbenpracht.
Zuhause hatte ich noch ein kleines Video erstellt welches Du auf meinem YouTube Kanal findest.
Neben einem großen Buffet gab es auch noch eine Bowle mit Regenbogen-Früchten und einer Rainbow-Philadelphia-Torte. Ein rundum bunter Abend mit interessanten, lustigen und zauberhaften Gästen.
Damit keiner der Gäste selbst fotografieren musste, hatte sich ein Freund von Hans angeboten den Abend für die Ewigkeit zu digitalisieren.
Rundum zufrieden konnte ich mich endlich zurücklehnen und die restliche Zeit in der zweitschönsten Stadt einfach nur genießen. <3
Am Sonntag waren wir schlemmen bei Luicellas – davon aber demnächst mehr.
Hallo liebe Leser,
hier ist der Hans diese Torte bereitet wurde.
Sie sieht nicht nur Mega Klasse aus sondern schmeckt auch genau so.
Tanja ich Danke Dir und deiner Familie für dieses Wunderbare Geschenk !!
Lieber Hans. Für Dich lasse ich gerne Einhörner fliegen. ?