Bei der Auswahl einer Hochzeits-Torte steht in der Regel immer die Braut im Mittelpunkt oder es müssen Kompromisse gemacht werden. Aber warum? Wieso soll ein Bräutigam nicht seine eigene Torte bekommen? Im Fall von Mick und Patrick hatte ich die Idee bereits im Kopf bevor die eigentliche Hochzeitstorte geplant wurde. Was passt besser zu einem Motorrad Fan als ein Reifen. Die Idee ist nicht neu aber ich will ja auch nicht das Rad neu erfinden. 🙂
Vier Tage vor der Hochzeit habe ich mich an die Herstellung der Bräutigam-Torte gemacht. Dafür habe ich einen Marmorkuchen in einer 26er Springform gebacken und diesen nach dem Backen über Nacht gut auskühlen lassen.
Ein Marmorkuchen eignet sich für das schnitzen eines Kuchens sehr gut da er stabil bleibt.
Der Kuchen wird auf einer Seite möglichst gerade abgeschnitten um eine Auflagefläche zu bekommen.
Mit Hilfe eines Maßbandes wird auf beiden Seiten die Mitte markiert und die Radnabe angezeichnet. Mit Hilfe eines kleinen Küchenmessers und eines Skalpells vorsichtig den Kuchen zwischen Radnabe und Reifen abtragen.
Die Kuchenreste habe ich sorgfältig eingesammelt und in einer Dose aufbewahrt. Klein gebröselt sollten sie die Grundzutat für den benötigte Dreck werden.
Wenn beide Seiten in Form geschnitzt sind kann der gesamte Kuchen mazeriert werden.
Dafür habe ich den Marmorkuchen mit Rum feucht eingestrichen. Damit er nicht komplett durchnässt habe ich den Vorgang mehrmals wiederholt.
Am folgenden Abend wurde der Kuchen mit Ganache eingestrichen. Ich trage die Ganache in mehreren Schichten auf um eine gleichmäßige Schicht zu bekommen. Zwischen den einzelnen Schichten durfte der Kuchen sich für je 15 Minuten im Kühlschrank ausruhen.
Nach der sechsten Schicht war für heute Feierabend und der Kuchen durfte bis zum nächsten Abend in den Kühlschrank.
Deko Time – Der schönste Abschnitt bei jeder Torte
Bei der Bräutigam Torte habe ich mich für einen schwarzen Fondant entschieden. Bei 3D Torten verwende ich am liebsten Tortenkleid. Der Fondant schmiegt sich jeder Rundung an und legt sich wie ein “Kleid” über die Torten. Für den Reifen habe ich 480g Fondant verwendet.
Als Speichen und Radnabe habe ich weiße Blütenpaste verwendet da diese schneller aushärtet. Die Speichen habe ich mit Hilfe eines Extruders hergestellt.
Nach dem alle Speichen angebracht waren habe ich sie einzelnen inklusive Radnabe mit Puderfarbe silbern eingefärbt.
Mit etwas Ganache befestigte ich den Reifen auf einem zugeschnittenen Stück eines Cakeboards jetzt durfte die Bräutigam-Torte bis zur Hochzeit in den Kühlschrank.
Finish – Der Dreck gehört zum Reifen
Um der Bräutigam-Torte den letzten Kick zu geben habe ich die Kuchenreste vom schnitzen mit etwas Ganache vermischt. Unbedingt Handschuhe anziehen!!! Der süße Dreck wird nun auf dem Cakeboard und der Unterlage verteilt.
Als Unterlage habe ich ein Trapezförmiges Brett aus Apfelbaum verwendet. Das Holz war übrig geblieben als mein Göttergatte den Messerblock gebaut hatte.
Die Reste des Dreck und Spritzer der Ganache durften sich auf der großen Hochzeitstorte verteilen.
Ein Gedanke zu „BräutigamTorte – Gummi und ein bisschen Schokolade“