Frisches Brot: Wenn sich Dinkel und Pinie beim Römer treffen

_MG_6165Seit einiger Zeit tauchen bei Instagram und auf anderen Blogs die lang verschollenen Römertöpfe auf. Egal ob zum backen oder kochen in den 70ern gab es keinen Haushalt in dem solch ein Tontopf fehlte. Meine Mam hatte ihren zur Aussteuer bekommen und in meiner Kindheit sehr oft verwendet. Sehr gut erinnere ich mich noch an das zarte, leckere Rosmarin-Hähnchen oder den einfachen schnellen Hackbraten. Sicherlich hat meine Mutti noch vieles mehr im Römertopf gezaubert, wie es scheint hat es aber nicht den Sprung in mein semantisches Gedächtnis geschafft. 🙂 Allerdings hat der Römertopf die ganzen Jahre überstanden und ist von Wohnung zu Wohnung mitgekommen worden. Meine Mam wollte ihn irgendwann nicht mehr und hatte ihn mir beim Auszug aus dem Elternhaus mitgegeben.

Klaro weil ich ja auch an kochen und backen dachte mit 19 Jahren. 🙂 Während meiner Zeit im Schwesternwohnheim wurde der Backofen nur für die Fertigpizza verwendet. Der Dosenöffner war der beste Freund aller Schülerinnen und die Überlebenspakete von Zuhause wurden gehütet wie ein Schatz. Wir hatten für solch einen Firlefanz auch keine Zeit. Die Ausbildung forderte alles , der Dienst war kräftezehrend und an den freien Wochenenden mussten wir ohne Schlaf auskommen. Ja, ja. Das Leben war einfach unbeschreiblich hart und stressig. 😉

Brotbacken ist wieder absolut IN und daher wollte ich es mit der Hilfe meines Ü40 Familien-Römertopfes testen. Da Göttergatte und ich Roggen – und Dinkelvollkornmehl lieben stand die Grundzutat schnell fest. Zum Glück haben wir eine Mühle fast ums Eck. Also bin ich schnell in den Mühlenladen der Schapfenmühle gefahren. Dort entschied ich mich dann für den ersten Versuch für ein Dinkelvollkornmehl.

Zutaten:
  • 500 g Dinkelvollkornmehl
  • 350 ml lauwarmes Wasser
  • 1 Päck. Trockenhefe
  • 2 TL gemahlenes Meersalz
  • 80 g Pinienkerne
  • 50 ml Rapsöl
  • 1 EL gehackte Walnüsse
Zubereitung:

Eigentlich muss man einen “alten” Römertopf nicht wässern, da er durch häufiges verwenden eine schöne Patina bildet und somit kein Wasser mehr aufnehmen kann. Da ich aber zur Kategorie “Vorsichtig” gehöre, habe ich meinen Topf trotzdem für 20 Minuten in lauwarmes Wasser gelegt.

Die Pinienkerne in einer Pfanne etwas anrösten und auskühlen lassen.

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Das Dinkelmehl in die Rührschüssel des Küchenhelferleins geben und mit der Trockenhefe und dem Meersalz mischen. Die abgekühlten Pinienkerne dazu geben und alles auf niedriger Stufe mit dem Knethacken des Helferleins gut vermischen. Das lauwarme Wasser langsam zugeben und wenn sich alles gut miteinander vermengt hat langsam das Rapsöl zufügen.

Anschließend die Rührschüssel mit einem Tuch abdecken und für 30 Minuten gehen lassen. Den Römertopf in der Zwischenzeit aus dem Wasserbad nehmen, abtrocknen und das Innere mit Butter gut einfetten.

Den Teig aus der Rührschüssel nehmen, noch einmal kurz durchkneten und in den gefetteten Römertopf geben. Die Oberfläche des Brotteiges mit nassen Fingern glatt streichen und die gehackten Walnüsse darüber streuen und etwas andrücken.  Den Römertopf schließen und bei 200°C (Ober-/Unterhitze) für 90 Minuten auf der mittleren Schiene, in den Backofen geben.

Der Backofen darf nicht vorgeheizt sein!!! Tontöpfe sind sehr empfindlich und vertragen keine abrupten Temperaturwechsel.

Daher Tongefäße NIEMALS:

  • in kalten Zustand in den heißen Ofen stellen.
  • in heißem Zustand mit kalter Flüssigkeit auffüllen.
  • in heißem Zustand auf kalte oder nasse Flächen stellen.

Zum abstellen eignen sich am besten Untersetzer aus Kork.

Nach dem backen das Brot auf ein Abkühlgitter stürzen und abkühlen lassen.

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Damit wir das Ergebnis des Römertopfes besser vergleichen konnten hatte ich aus den gleichen Zutaten ein zweites Brot gebacken und dieses nach dem zweiten Durchkneten auf ein Backblech mit Backpapier gelegt. Ebenfalls mit nassen Fingern glattgestrichen und die Walnüsse verteilt. Anschließend durfte das Dinkelbrot bei 200°C (Ober-/Unterhitze) für 60 Minuten in den Backofen und danach ebenfalls auf ein Kuchengitter zum auskühlen.

Zum testen gab es als Belag frische Butter und einen frühlingshaften Quark.

Unser Fazit: Das im Römertopf gebackene Brot war deutlich saftiger, allerdings schmeckte meinem Göttergatten bei dem offen gebackenen Brot die Kruste besser. Im Endefekt waren beide sehr schmackhaft. Natürlich mussten die Jungs auch die Kombination Dinkel und Nutella testen -> Der Geschmack der Nussnougatcreme geht durch das leicht herbe des Dinkels allerdings etwas unter. Lecker war es aber trotzdem!

stitch

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